Die pädagogischen Grundlagen unserer Arbeit

Bei unseren Bildungsangeboten für den schulischen Bereich orientieren wir uns an der Leitlinie „Bildung für nachhaltige Entwicklung Schule“ in NRW (2019) sowie an den entsprechenden Schullehrplänen in NRW. Bei allen Angeboten – den formalen und non-formalen – referenzieren wir zudem inhaltlich auf die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (SDG). Hier fokussieren wir uns insbesondere auf die SDG 3 (Gesundheit und Wohlergehen), 4 (hochwertige Bildung), 6 (sauberes Wasser), 9 (Industrie, Innovation und Infrastruktur), 11 (nachhaltige Städte und Gemeinden), 12 (nachhaltiger Konsum und Produktion), 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz), 15 (Leben an Land) und 17 (Partnerschaften zur Erreichung der Ziele).

Bei der Entwicklung unserer BNE-Angebote für den schulischen Bereich berücksichtigen wir Merkmale von BNE-Lernprozessen, wie sie in der Leitlinie „Bildung für nachhaltige Entwicklung Schule“ in NRW (2019) zusammengefasst sind:

  1. Auswahl/Bearbeitung von exemplarischen Fragestellungen im Hinblick auf Zukunftsrelevanz
  2. Berücksichtigung mehrerer Dimensionen
  3. Multiperspektivische Betrachtung
  4. Förderung systemischen Denkens und der Vernetzung von Wissen
  5. Berücksichtigung von Widersprüchen, Unwägbarkeiten, Risiken sowie Zielkonflikten und persönlichen Dilemmata
  6. Eigenverantwortliche und partizipative Lernprozesse

Als pädagogische Grundlagen unserer transformativen Bildung dienen uns darüber hinaus sechs Lernstrategien (Elliot, S., Kozak, S.: Conntecting the dots – Key Strategies that Transform Learning for Environmental Education, Citizenship and Sustainability, 2014):

  • lokales Lernen (EGLV versteht sich als Pionier der sozial-ökologischen Transformation),
  • integratives und fachübergreifendes Lernen (Lernen von Zusammenhängen, vernetzendes Lernen),
  • handlungsorientiertes Lernen (ins Tun kommen),
  • Lebensalltag-bezogenes Lernen (Real World Connections, dadurch Übernahme von Verantwortung),
  • Perspektivwechsel, identifizieren von Zielkonflikten sowie
  • Förderung von kritischem, systemischem Verständnis

Unsere Vermittlungsstrategien

Neben unseren BNE-Angeboten, die in ihrem Kern gezielt auf Transformation und nachhaltige Zukunftsgestaltung setzen, haben wir einige Umweltbildungsangebote im Programm, bei denen der Schwerpunkt auf Erleben und Reflexion liegt (Begreifen der Auswirkungen des eigenen Verhaltens, mit dem Ziel, die Umwelt zu schützen und zu erhalten). Hier werden ebenfalls Teilaspekte einer BNE berücksichtigt. Als Ergänzung dazu setzen wir Maßnahmen der Umweltkommunikation ein – wir wollen auch damit für umweltgerechtes Verhalten sensibilisieren und die Breitenwirkung unserer Bildungsmaßnahmen steigern.

Informieren: Umweltkommunikation

  • Informieren zu Problemen und Lösungen
  • Sensibilisieren für umweltgerechtes Verhalten

Reflektieren: Umweltbildung

  • Sinnliches und erkundendes Erleben der Umwelt über Begegnungen
  • Reflektieren der gemachten Erfahrungen
  • Begreifen der Auswirkungen des eigenen Verhaltens

Transformieren: Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

  • Entwickeln der Fähigkeit zum (Mit-)Gestalten
  • Verändern von Rahmenbedingungen
  • Integration von nachhaltigem Handeln in den Berufs- und Lebensalltag

Unsere Zielgruppen und Werte

Da wir von dem Konzept des lebenslangen Lernens ausgehen, entwickeln wir BNE- und Umweltbildungsangebote für viele Bürger*innen – von Schüler*innen bis hin zu Erwachsenen. Für jede Zielgruppe kommen adäquate Zugänge und Vermittlungsmethoden zum Einsatz. Wir möchten die Menschen auf allen Ebenen ansprechen: Nicht nur intellektuell, sondern emotional und mit allen Sinnen – so können wir eine positiv gestaltende Grundhaltung fördern. Es gilt, eine handlungsleitende Vision einer positiven Zukunft zu entwickeln.

Unser Anliegen ist es, möglichst viele gesellschaftlichen Gruppen zu erreichen: In unseren Augen hat jeder Mensch das Potenzial, sich für eine nachhaltige Entwicklung zu engagieren – dieses Potenzial möchten wir freisetzen. Die Angebote orientieren sich entsprechend an den jeweiligen Lebens- und Alltagswelten und sind darauf ausgerichtet, die Teilnehmenden mittels Kompetenzerwerb zum nachhaltigen Handeln zu motivieren. Zielgruppengerechte Sprache, altersentsprechende Mitgestaltungsmöglichkeiten sowie eine wertschätzende Kommunikation und Austausch auf Augenhöhe sind zentrale Grundlagen unserer natur-, umwelt- und klimabezogenen Bildungsarbeit im Sinne einer BNE. Die jeweilige Gruppengröße wird dahingehend limitiert, dass eine individuelle Ansprache durch die pädagogische Begleitung gewährleistet ist.

Im praktischen Umgang mit Flora, Fauna und der Umwelt ist es uns wichtig, Wertschätzung für ihren Erhalt sowie einen verantwortungsvollen Umgang mit allen Lebewesen und den natürlichen Ressourcen zu vermitteln.

Partizipation

Durch altersgerecht ausgewählte aktivierende Methoden wie forschendes Lernen, World Café, Stationenlernen, Rallyes, Kooperationsaufgaben, Dilemma-Diskussionen etc. bieten wir verschiedene Möglichkeiten der Partizipation und Mitgestaltung – und stärken so die Handlungskompetenzen sowie weitere BNE-relevante Kompetenzen der Teilnehmenden.

Die Partizipationsorientierung bezieht sich nicht nur auf die Methoden, die in den Veranstaltungen zum Einsatz kommen, sondern auch auf die Gestaltung der Lernsituation selbst: Kartenabfragen, Blitzlichter und gemeinsame Reflexionsrunden am Ende von Veranstaltungen bieten Teilnehmenden und Referent*innen die Möglichkeit, direkt an der methodischen, inhaltlichen und didaktischen Gestaltung des Lernangebots mitzuwirken.

Unser Motto lautet „Mach mit“: Partizipation ist für uns grundsätzlich ein wichtiger Erfolgsfaktor in der Bildungsarbeit – insbesondere bei Themen, die das Mitmachen erfordern. Sie fördert das Teilen von Wissen und die Reflexion von Zusammenhängen. Sie trägt zum gemeinsamen Verständnis von Problemen und Lösungen bei, stärkt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und ermutigt, Verantwortung für Lösungen zu übernehmen.

Qualitätssicherung

Bei der Evaluation unserer Bildungsarbeit kommen – je nach Bedarf – vier unterschiedliche Evaluationstypen zum Einsatz: formative und summative Evaluation sowie Produkt- und Wirkungsevaluation.

So analysieren wir beispielsweise bei regelmäßigen Reflexionstreffen unsere Angebote und entwickeln sie stetig – unter Berücksichtigung des Feedbacks der Teilnehmenden, z. B. mittels Fragebogen und Blitzlicht – im Sinne einer BNE weiter. Zudem überprüfen wir im Rahmen der Evaluationsarbeit auch die langfristigen Auswirkungen eines Programms: Ob und wie haben sich die beabsichtigten Ziele und Wirkungen entfaltet.

Auch unser BNE-Team aus pädagogischen Fachkräften nimmt regelmäßig an qualifizierten Fortbildungen teil – so können wir die Qualität unseres Angebots kontinuierlich optimieren und auf dem aktuellen Stand der BNE-Erkenntnisse halten.

Darüber hinaus sichern wir die Qualität, indem wir die Kompetenzen von Multiplikator*innen wie Lehrkräften und Umweltbildner*innen im Bereich BNE stärken und so die Breitenwirksamkeit von BNE erhöhen. Dafür entwickeln wir in Zusammenarbeit mit Partnern wie der Biologiedidaktik der Uni Duisburg-Essen oder dem BNE-Regionalzentrum Biologisches Zentrum Kreis Coesfeld e. V. entsprechende Fortbildungen.

Inklusion

Wir möchten vielen Menschen eine Teilhabe ermöglichen: unabhängig von ihrem sozio-ökonomischen Status, ihrer Herkunft, ihren Fähigkeiten, ihrem Geschlecht, ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder anderen individuellen Merkmalen. Unsere Bildungsangebote sind in der Regel kostenfrei (aus sicherheitstechnischen Gründen fallen bei manchen Online-Fortbildungen geringe Servergebühren von 6–12 Euro an). Gelände, Räumlichkeiten und sanitäre Anlagen an den Emscher-Höfen sind soweit möglich barrierefrei gestaltet. Soweit technisch realisierbar, ist dies auch an den anderen Lernorten – mit Ausnahme der Blauen Klassenzimmer – der Fall.

Unsere Angebote sind zudem so konzipiert, dass auch Menschen mit besonderen Bedarfen, beispielsweise aus Förderschulen, teilnehmen können.

Hier spielt für uns auch der Einsatz digitaler Medien und Programme eine wichtige Rolle: Die Digitalisierung bietet ein weites Spektrum an Zugängen zu komplexen Themen nachhaltiger Entwicklung (zum Beispiel umfangreiche Infomaterialien zum kostenfreien Download, digitale Lernplattformen und Fortbildungsangebote, App-basierte Klimatouren) und stärkt so die Barrierefreiheit, die individuelle Förderung von Lernenden sowie gesellschaftliche Teilhabe.

Lernergebnisse und Kompetenzförderung

Transformative Bildung (BNE, in Teilaspekten auch Umweltbildung) kann nur gelingen, wenn die Menschen dazu befähigt werden, Probleme zu erkennen, das dafür nötige fachübergreifende Wissen zu erwerben und anzuwenden, alternative Handlungsmöglichkeiten für eine nachhaltige Entwicklung zu bewerten und daraus abgeleitet selbstverantwortliche Entscheidungen zu treffen. Im Rahmen unserer Angebote referenzieren wir auf das Kompetenzmodell nach den Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) mit ihren Kompetenzbereichen

  • Fachwissen,
  • Erkenntnisgewinnung,
  • Kommunikation und
  • Bewertung.

Als Grundlage dient uns zudem das Modell der UNESCO mit seinen acht Schlüsselkompetenzen und den spezifischen Lernzielen zur Erreichung der SDG (ESD 2030, 2017).

Zu den Schlüsselkompetenzen zählen:

  1. „Systems thinking competency“ (Kompetenz des systemischen Denkens)
  2. „Anticipatory competency“ (Kompetenz des Antizipierens)
  3. „Normative competency“ (Normative Kompetenz)
  4. „Strategic competency“ (Strategische Kompetenz)
  5. „Collaboration competency“ (Kompetenz der Zusammenarbeit)
  6. „Critical thinking competency“ (Kompetenz des kritischen Denkens)
  7. „Self-awareness competency“ (Kompetenz der Selbstreflexion)
  8. „Integrated problem-solving competency“ (Kompetenz der integrierten Problemlösung)

Für jedes SDG werden schließlich spezifische Lernziele – jeweils auf kognitiver, sozial-emotionaler und auf Verhaltensebene – formuliert.

Unsere Schwerpunktthemen und Lerninhalte

Handlungsfelder

Als öffentlich-rechtliche Genossenschaft der Daseinsvorsorge denken, planen und bauen wir im Dienst unserer Region und verstehen uns als Pionier der sozial-ökologischen Transformation. Entsprechend engagieren wir uns bei unseren Bildungsangeboten in allen fünf von der UNESCO priorisierten Handlungsfeldern einer nachhaltigen Entwicklung:

  • Handlungsfeld 1 – politische Unterstützung: Auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene sind wir in zahlreichen Institutionen (unter anderem Uni Duisburg-Essen, Umweltbundesamt) und Netzwerken aktiv, um die Förderung nachhaltiger Entwicklung voranzutreiben, beispielsweise beim Thema Arzneimittelrückstände im Wasserkreislauf.
  • Handlungsfeld 2 – ganzheitliche Transformation von Lern- und Lehrumgebungen: Diese forcieren wir beispielsweise durch die Emscher-UNESCO-Schülerfachtagungen. Ziel der Schülerfachtagung ist es, transformatives Lernen im Rahmen einer BNE zu fördern, indem die Teilnehmenden sich aktiv mit den Sachverhalten auseinandersetzen und durch eigenes Planen und Handeln aktiv an Transformationsprozessen (z. B. als Partner der Stadt in der Förderung und Umsetzung von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen) partizipieren.
  • Handlungsfeld 3 – Kompetenzentwicklung bei Lehrenden und Multiplikatoren: Diese fördern wir durch qualifizierte Fortbildungen.
  • Handlungsfeld 4 – Stärkung und Mobilisierung der Jugend: Viele unserer Angebote sind für Jugendliche konzipiert.
  • Handlungsfeld 5 – Förderung nachhaltiger Entwicklung auf lokaler Ebene: Sowohl inhaltlich als auch organisatorisch (Durchführung der Maßnahmen in der Region) ist ein lokaler Bezug bei fast allen Bildungsmaßnahmen gegeben.

Mehrperspektivität

Der thematische Schwerpunkt unserer Bildungsarbeit liegt in den meisten Fällen im Bereich der Ökologie (siehe Schwerpunktthemen). Bei allen Angeboten werden aber auch die anderen Dimensionen einer BNE beleuchtet: Zusammenhänge und Wechselwirkungen ökologischer, ökonomischer, sozialer, kultureller und politischer Aspekte werden gemeinsam mit den Teilnehmenden erarbeitet, mit ihren persönlichen Erfahrungen verknüpft und daraus resultierende Dilemmata/Interessenkonflikte multiperspektivisch diskutiert. So lernen die Teilnehmenden, ihre eigenen Positionen zu reflektieren, erfahren die Möglichkeiten und die Grenzen – auch ihres eigenen Handelns – in Bezug auf nachhaltige Entwicklung.

Schwerpunktthemen

Mit dem Generationenprojekt Emscher-Umbau haben wir in den vergangenen 30 Jahren das größte europäische wasserwirtschaftliche Infrastrukturprojekt für naturnahe Urbanität realisiert. So ist ein blaugrünes Rückgrat innerhalb der Region entstanden, das entlang der Emscher die Basis für einen städtebaulichen Innovationsraum schafft. Diesen Innovationsraum gilt es in den nächsten Jahrzehnten nachhaltig im Sinne einer sozial-ökologischen Transformation weiter zu gestalten. Diesen Prozess wollen wir mit unserer natur-, umwelt- und klimabezogenen Bildungsarbeit im Sinne einer BNE unterstützen – und daraus leiten sich auch unsere Schwerpunktthemen ab:

  • Ökologische Verbesserung der Flussläufe (Renaturierungen an Emscher und Lippe, Gewässerqualität und -entwicklung, flankierende Landnutzungsformen, biologische Vielfalt rund um die Gewässer)
  • Abwasserreinigung (saubere Gewässer, Gewässerschutz, Problematik der Arzneimittelrückstände im Abwasser)
  • Biodiversität (Lebensraum- und Strukturvielfalt, Schutz heimischer Fauna/Flora, Neozoen/Neophyten, Artenschutz, Stadtnatur, Biodiversität und Klima/-Wandel)
  • Klimawandel und -anpassung im urbanen Raum (klimaresiliente Städte, Prinzip der Schwammstadt, Maßnahmen/Elemente einer Schwammstadt wie Dach- und Fassadenbegrünung und Regenwasserabkopplungsmaßnahmen, Biodiversität und blaugrüne Infrastrukturen, Hochwasserschutz)
  • Lebensqualität/Gesundheit (gesundheitsschützendes und -förderndes Potenzial von Naturräumen erlebbar machen, Mehrdimensionalität von Gesundheit: psychisch, physisch und sozial, gesunde Ernährung)

Zu diesen Schwerpunktthemen haben wir verschiedene Maßnahmen für unterschiedliche Zielgruppen entwickelt.

Unsere Methoden

Um Kompetenzen adäquat zu vermitteln, bedarf es entsprechender Methoden. Hier kommen beispielsweise zum Einsatz: forschendes/experimentierendes Lernen, Rallyes, Stationenlernen, Reflexionslernen und Bewertung, interaktive Diskussionen und Dialoge sowie Storytelling.

Unsere Lernorte, Kooperationen, Netzwerke und Initiativen

Lernorte und Bildungspartner

Im Rahmen der Umbau- und Renaturierungsarbeiten an Emscher und Lippe entstanden (zum Teil in Kooperation mit den anliegenden Städten und Gemeinden) unterschiedliche Lernorte – eine gute Infrastruktur für lokales Lernen. Wir verstehen uns als Ermöglichende, die Lernräume für transformative Bildung schaffen. So führen wir im Rahmen unserer natur-, umwelt- und klimabezogenen Bildungsarbeit im Sinne einer BNE an diesen Orten nicht nur eigene Veranstaltungen durch. Verschiedene Bildungspartner unterstützen uns hier mit ihren Bildungsangeboten für den formalen und non-formalen Bereich zu diversen Themen für unterschiedliche Zielgruppen.

Der Hof Emschermündung

Die Lage des Hofs Emschermündung ist einzigartig: Hier treffen die Verbandsgebiete von EGLV zusammen – entsprechend breit ist das thematische Spektrum der pädagogischen Vermittlung: Verschiedene Flusssysteme lassen sich in direkter Nachbarschaft erleben und für die Bildungsarbeit nutzen.

Neben unseren eigenen Bildungsprojekten kooperieren wir am Hof Emschermündung mit mehreren Bildungspartnern, die das Angebot an Veranstaltungen im Sinne einer BNE bereichern: Dazu zählen die global agierende Netzwerkinitiative sevengardens, der NABU-Kreisverband Wesel, der Imkerverein Dinslaken, die VHS Dinslaken-Voerde-Hünxe, Wasserfrosch Naturerlebnis und die lokale Agenda 21 Dinslaken. Im Außenbereich können ein Färbergarten, eine Streuobstwiese, ein Schmetterlingsgarten, eine Bienenschaubeute sowie ein Natur- und Kräutergarten erkundet werden. Damit bietet der Hof Emschermündung beste Voraussetzungen für entdeckendes, forschendes, erfahrungs- und handlungsorientiertes Lernen vor Ort und in der Natur.

In der Dependance am Alten Lippehafen (Otto-Vorberg-Haus) in Wesel arbeiten wir u. a. mit dem Alten Wasserwerk und dem Andreas-Vesalius-Gymnasium zusammen.

Weitere Bildungsstandorte

Auch unsere anderen Höfe bieten beste Voraussetzungen für entdeckendes, forschendes, erfahrungs- und handlungsorientiertes Lernen vor Ort und in der Natur.

  • Hof Emscher-Auen (Partner: Falken Bildungs- und Freizeitwerk Dortmund e. V., NABU Stadtverband Dortmund, Imkerverein Castrop-Rauxel, Jugendvollzugsanstalt Castrop-Rauxel). Ein gutes Beispiel für gelebte Inklusion ist hier die Kooperation mit der JVA Castrop-Rauxel: Die Inhaftierten pflegen in Zusammenarbeit mit dem Imkerverein die Bienenvölker, sie bauen Wildbienenhäuser, die via JVA-Website verkauft werden. Sie gestalten und pflegen einen Gemüsegarten, den die Emscher-Falken für pädagogische Veranstaltungen nutzen sowie das umliegende Gelände mit den weiteren Grünflächen. Das alles vermittelt den Inhaftierten ein Gefühl von Selbstwirksamkeit und Sinnhaftigkeit.
  • Emscherquellhof (Partner: Imkerverein Massener Heide, Naturerlebnis Emscherquellhof).

Direkt an den renaturierten Gewässern stehen zudem mehrere Blaue Klassenzimmer für Unterricht und andere pädagogische Veranstaltungen zur Verfügung.

Weitere Informationen zu den Blauen Klassenzimmern an Emscher und Lippe finden Sie auf der EGLV-Webseite.

Auch für den neuen Natur- und Wassererlebnispark „Emscherland“ an der Stadtgrenze Recklinghausen/Castrop-Rauxel (ein Teilprojekt der IGA 2027) sowie die Emscher-Terrassen entlang der Emscher-Promenade sollen die wasserwirtschaftlichen Besonderheiten – orientiert an ausgewählten SDG – durch BNE-Angebote herausgestellt und der Bogen vom „alten Ruhrgebiet“ zu einer blaugrünen Industrieregion gespannt werden. Ein entsprechendes BNE-Maßnahmenkonzept befindet sich in der Umsetzung.

Whole Institution Approach

Im Sinne des „Whole Institution Approach“ engagieren wir uns, die Höfe, Blauen Klassenzimmer u. a. Infrastrukturen ganzheitlich an den Prinzipien der Nachhaltigkeit auszurichten, u. a. bei der Beschaffung/Bewirtschaftung, Energie- und Ressourcennutzung oder auch in der Partizipationskultur. So wurden und werden beispielsweise die Bewohner*innen der Stadtteile und Bildungspartner*innen im Rahmen von Workshops und Begehungen in die Planung der Blauen Klassenzimmer einbezogen.

Kooperationen, Netzwerke und Initiativen

Kooperationen sind ein zentraler Bestandteil unserer Bildungsarbeit – und fest in unserem Leitbild verankert. Im Rahmen unserer natur-, umwelt- und klimabezogenen Bildungsarbeit im Sinne einer BNE arbeiten wir mit etablierten Bildungsakteuren zusammen und sind in stetigem Austausch, die jeweiligen Programme kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Beispiele dafür sind die Kooperationen mit der Biologiedidaktik der Universität Duisburg-Essen, dem deutschen Netzwerk der UNESCO-Projektschulen in NRW oder dem BNE-Regionalzentrum Biologisches Zentrum Kreis Coesfeld e. V. Darüber hinaus arbeiten wir mit dem BNE-Regionalzentrum Maxipark Hamm sowie dem Umweltamt der Stadt Hamm zusammen.

Zudem sind wir in dem Netzwerk „Das Neue Emschertal“ engagiert, einer BNE-Initiative, die sich für die nachhaltige Aufwertung und Entwicklung der Emscher-Region einsetzt und bei der Partizipation sowie die aktive Einbindung der Bürger*innen großgeschrieben werden.

Mit unserem Engagement im regionalen Netzwerk „Schule der Zukunft im Kreis Coesfeld“ sowie mit unseren Bildungsformaten unterstützen wir das Landesprogramm „Schule der Zukunft“. Als Teil der SdZ-Familie möchten wir dazu beitragen, BNE noch stärker in der Unterrichts- und Schulentwicklung zu etablieren und eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben – in unserer Region, in NRW und darüber hinaus.

Des Weiteren arbeiten im Rahmen der Zukunftsinitiative Klima.Werk Emschergenossen-schaft, Lippeverband und Emscher-Lippe-Kommunen zusammen an einer wasserbewussten Stadt- und Raumentwicklung und setzen Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung um. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.klima-werk.de.

Im Rahmen unserer Biodiversitätsinitiative kooperieren wir mit dem NABU NRW.

Weitere Hintergrundinformationen

Leitlinie „Bildung für nachhaltige Entwicklung Schule“ in NRW (2019) als pdf-Datei

Vereinte Nationen: 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung

Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz

UNESCO „Education for Sustainable Development Goals: Learning Objectives” als pdf-Datei

Mehr zum Whole Institution Approach lesen sie hier: https://www.unesco.de/node/6100

UNESCO-Programm „BNE 2030“

Mit unserem Bildungsengagement unterstützen wir zudem die Nachhaltigkeitsstrategien des Bundes und des Landes NRW.

Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie

Nachhaltigkeitsstrategie des Landes NRW

Der Auftrag für unser Bildungsengagement leitet sich auch aus dem Landeswassergesetz NRW (vgl. § 11 Bildung und Information) und weiteren gesetzlichen Rahmenbedingungen ab.

Landeswassergesetz NRW

Zukunftsvertrag für NRW2022–2027

Förderrichtlinie Hochwasserrisikomanagement und Wasserrahmenrichtlinie